Gendersprache

 

Fazit

Nach den Analysen auf diesen Webseiten wird wohl klar geworden sein, dass das ‹Gendern›, in all seinen Formen, keine gute Sache ist. Es wird der Öffentlichkeit als etwas ‹Gerechtes›, ‹Progressives›, ‹Fortschrittliches› verkauft, aber nichts von all dem trifft zu. Im Gegenteil: es ist ein anti-historisches, pseudo-wissenschaftliches, undemokratisches, anti-emanzipatorisches Phänomen.

Abschnitte auf dieser Seite:

Hauptpunkte

Zuerst folgt hier eine Liste der wichtigsten Schlussfolgerungen aus allen vorherigen Webseiten.

  1. Wenn wir eine positive Änderung in der Gesellschaft bewirken wollen (d.h. die soziale Wirklichkeit beeinflussen wollen), dann müssen wir zuerst gut hinschauen und wissen, was die Wirklichkeit ist. Die Befürworter von Gendersprache haben diesen ersten, auf der Hand liegenden Schritt nicht gemacht. Schon deshalb ist ihr Programm realitätsfern und verfehlt.
  2. Die wissenschaftlichen Argumente, die für Gendersprache ins Spiel gebracht werden, taugen nicht: weder historisch, noch strukturell. Auch werden sie nicht durch die reelle sprachliche Aktualität (die Sprache der Mehrheit der deutschsprachigen Bevölkerung) bestätigt.
  3. Das maskuline Generikum oder «generische Maskulinum» in der deutschen Standardsprache (das von einer sogenannten «feministischen Linguistin» zum Hauptfeind erklärt wurde) hat Frauen nie ausgegrenzt, denn es ist eben generisch.
  4. Die Sprachgeschichte und der etablierte Sprachgebrauch zeigen, dass die zusätzlichen femininen Endungen (in Deutschen am bekanntesten die Endung -in), die dem rein grammatisch männlichen aber von der Bedeutung her inklusiven, geschlechtsneutralen Generikum hinzugefügt werden, einer begrifflichen Einengung und im Plural einer Ausgrenzung männlicher Personen dienen und die neuen, abgeleiteten Wörter nicht-generisch macht. Die sogenannte «feministische Linguistik» oder «Genderlinguistik» behauptet einfach Falsches, eine Umdrehung der Tatsachen.
  5. Wer behauptet, dass in der deutschen Sprache eine strukturelle Diskriminierung gegen Frauen eingebaut ist (wie Genderaktivisten behaupten), (1) kennt sich nicht in der Sprachgeschichte aus, (2) will auch nicht den etablierten, aktuellen Sprachgebrauch erkennen. Eine solche Behauptung ist entweder gelogen und manipulativ oder, bestenfalls, basiert auf Naivität und missratener, vielleicht irregeführter Subjektivität. Vielleicht hat der Aktivist einen Groll gegen Männer, der auf diese Weise zum Ausdruck kommt. Das ist schade, ist aber ein rein persönliches Problem – nicht eines der deutschen Sprachgemeinschaft.
  6. Das ‹Genderproblem›, das mittels der «gendergerechten Sprache» gelöst werden soll, ist ein Scheinproblem, das künstlich kreiert wurde. Dies ist historisch und durch das aktuelle Sprachbewusstsein der Mehrheit der deutschen Bevölkerung belegt.
  7. Die einzigen sprachwissenschaftlichen Argumente für die sogenannte «gendergerechte Sprache», die die «feministische Linguistik» bringt, sind Assoziationsstudien. Diese sind aber subjektiv und von Kontextualisierung abhängig, sagen also nichts Allgemeines über eine Bevorzugung von Männern im etablierten Sprachgebrauch aus.
  8. In der «feministischen Linguistik» und bei Befürwortern der «gendergerechten Sprache» herrschen widerlegte, abergläubische Vorstellungen über Sprache, die charakteristisch für den Postmodernismus sind, wie linguistischer Determinismus und Sozialkonstruktivismus.
  9. Es ist einfach nicht wahr, dass ‹Sprache Realität kreiert› oder dass Frauen (oder wer auch immer) mittels der grammatischen Struktur einer Sprache ‹Gewalt› ausgesetzt sind. Wer solches wirklich glaubt, lebt in einer imaginären Parallelwelt, nicht in der objektiven Realität, und kennt sich in der Sprache nicht wirklich aus (oder kennt sich aus und lügt).
  10. Das Gendern ist kein natürlicher Sprachwandel, sondern eine ideologiegesteuerte Neuerung. Ob eine Neuerung nachhaltig ist, hängt davon ab, ob sie den Mitgliedern in der Sprachgemeinschaft etwas Positives und Nützliches bringt. Das Gendern basiert aber auf Fehlvorstellungen, Unwissen, Negativem.
  11. Forcierte Sprachänderungen ändern bewiesenermaßen nichts in der reellen Gesellschaft – vor allem dann nicht, wenn sie weder eine wissenschaftliche, noch eine demokratische Basis haben und nur regressiv und zerstörerisch wirken.
  12. Wenn jemand hartnäckig Unwahrheiten über den diskriminierenden Charakter der deutschen Sprache verkündet und darauf besteht, dass wir alle diese Unwahrheit akzeptieren und dementsprechend unsere Sprache ändern sollen, dann geht es jenem Menschen offenbar eindeutig nicht um Wahrheit (auch nicht wissenschaftliche Wahrheit). Auch nicht um Respekt gegenüber den Mitmenschen. Auch nicht um freiheitliche Demokratie. Auch nicht um wahre Gleichberechtigung, sondern um etwas Anderes.
  13. Gendersprech-Aktivismus hat nichts mit Wissenschaft und Wahrheit zu tun. Dahinter stehen dogmatische politische Vorstellungen, die nicht mit den Grundsätzen der modernen westlichen Demokratien in Einklang sind, weil die fundamentale Gleichheit aller Menschen nicht anerkannt wird.
  14. Identitätspolitische Genderpropagandisten sind eine von der restlichen Bevölkerung abgehobene Minderheit, die sich einbildet, wegen ihrer Ideologie etwas Besseres zu sein. Diese Minderheit versucht (in einem Kampf um «kulturelle Hegemonie», wie sich der Kommunist Gramsci ihn vorgestellt hat), eine gesellschaftliche Autorität zu gewinnen, der restlichen Bevölkerung vorzuschreiben, wie diese zu denken und zu sprechen hat und dadurch eine Kontrolle über öffentliche Debatten zu erlangen. So wird die Sprache zur Waffe, nicht ein Mittel zur konstruktiven Kommunikation.
  15. Um diese Macht der Diskurshoheit zu erlangen, werden verschiedene Mittel eingesetzt, auch die Sprache der Verschleierung und Pseudowissenschaft. Man findet identitätspolitische Genderpropagandisten typischerweise in Verwaltungen, in der Politik, in den Medien und in Bildungsanstalten (Schulen, Universitäten). Oft haben sie eine akademische Ausbildung in einer der Sozialwissenschaften hinter sich, oder in gewissen Geisteswissenschaften, wo postmodernistisches Gedankengut sich verbreitet hat. Dass solche unkritische Pseudowissenschaftlichkeit sich in jenen Fächern an manchen Bildungsanstalten eingenistet hat, ist eine bedenkliche Entwicklung.
  16. Die Behauptungen der sogenannten «feministischen Linguistik» sind erstaunlich schlecht begründet, und man fördert mit ihnen eine Politik, die die demokratische Würde des individuellen Menschen verneint zugunsten eines kollektivistischen, anti-egalitären Gruppendenkens (der Identitätspolitik). Sie fördert nicht eine moderne, emanzipatorische, freiheitliche Gesellschaft, in der alle Individuen sich frei, nach eigenen Fähigkeiten und Willen entfalten können, sondern eine Art von Kastensystem, mit den ‹Identitäten› als neuen Kasten. Gendern ist wie das Annähen des Rosa Winkels oder des Judensterns.
  17. Es ist ironisch, dass gerade in einer Zeit, in der die Möglichkeiten der Selbstentfaltung für Frauen bewiesenermaßen größer sind als je zuvor (und mehr Frauen als je zuvor diese Möglichkeiten benutzen), es bei gewissen Menschen offenbar das Verlangen gibt, echte oder vermeintliche Ungerechtigkeiten mit untauglichen Mitteln zu bekämpfen.

Wortspielchen ändern die Realität nicht

Diese Entwicklung der «feministischen Linguistik» kennt verschiedene identitätspolitischen Parallelen, die man im Wissenschaftsbetrieb und in der Gesellschaft beobachten kann1.

Es kann gut sein, dass ein echter Leidensdruck hinter der Entstehung einiger dieser Entwicklungen steht. Genau was für Leidensdruck das ist, woher er kommt, wie man damit umgehen soll und was man in jedem individuellen Fall dagegen tun kann (passen wir ja auf vor allzu einfachen Verallgemeinerungen) – das sind berechtigte Fragen.

Wer aber meint, mittels Sprachspielchen die Welt ändern zu können, lebt in Wolkenkuckucksheim. Sprache ändert sich, wenn die Realität, die Welt sich ändert: die materielle Welt sowie unser Denken über unsere Lebenswelt. Nicht umgekehrt. Die Sprachspielchen lenken von echten Problemen ab und können nicht zu Lösungen führen. Im Gegenteil: das sexistische Gendern trägt nur zur Verfestigung des status quo bei. Gleiche Behandlung entsteht durch gleiche Behandlung, nicht durch sprachliche Trennung.

Es geht übrigens um mehr: um Grundlegendes

Es gibt also genügend viele Gründe, weshalb nüchterne, rationale, sachliche, die Wirklichkeit und die Wissenschaft und die Demokratie würdigende Menschen das Gendern ablehnen und bekämpfen sollen. Es geht u.a. um Klarheit in der Kommunikation. (Ich habe aufgehört zu zählen, wie viele Menschen sich weigern, gegenderte Texte zu lesen, weil diese zu schwer, ermüdend und erdrückend sind.) Auch geht es um wirklichen zwischenmenschlichen Respekt auf verschiedenen Ebenen.

Auch es geht um viel mehr als die Effizienz und Eleganz im Kommunizieren. Die konkreten Gedanken, die Gendersprech-Aktivisten verbreiten, sind nicht das Schlimmste. Es ist die Art und Weise, wie man auf solche Gedanken kommt und wie diese verbreitet werden, die ein Rückfall in die Primitivität bedeuten. Hier macht sich ein Wissenschaftler, Dozent und demokratischer Bürger Sorgen.

Seit nur wenigen Jahrhunderten ist die Kultur des Westens dabei, sich von mittelalterlichen Denkmustern zu befreien. Es ist wirklich nicht so lange her, dass Millionen von Menschen in Europa im Namen des angeblich einzigen wahren Glaubens (genau was dieser Glaube sei, konnte je nach Ort und Zeit verschieden sein) ermordet wurden.

Mit der Periode, die in der Geschichte Europas als die ‹Aufklärung› bekannt geworden ist, änderte sich einiges. In dieser Zeit wurde die Basis für das moderne wissenschaftliche Denken und für die Entwicklung der modernen Demokratie gelegt. Man durfte Dogmen kritisieren, und es wurden offene, rationale Debatten geführt, in denen Aberglaube kritisiert wurde. Man erkannte den Sinn der Ideologiekritik und der Wissenschaft.

Die Regel ‹wer am lautesten schreit, hat recht› galt in der zivilisierten Gesellschaft nicht mehr. Ab und zu gab es einen Rückfall (z.B. im Dritten Reich), wo die Pseudo-Wissenschaft eine große Rolle spielte. In Osteuropa passierte Ähnliches, mit einer anderen kollektivistischen Ideologie (mit dem sogenannten ‹wissenschaftlichen Sozialismus›). Alles immer mit angeblich guten Absichten.

Eine moderne Gesellschaft darf das kritische Denken nie abschalten. Nur mit Vernunft geht es vorwärts. Das Gendern ist eine Form der pseudo-progressiven, regressiven Unvernunft. Deshalb gendere ich nicht und ist jeder, der gendert, mir verdächtig.

Wer gendert (sei es auch bloß als naiver Mitläufer), unterwirft sich einer diskriminierenden, antidemokratischen Denkart und unterstützt sie: aktiv oder passiv, wissentlich oder nicht.

Die politische Dimension

Die Frage des Genderns-oder-Nichtgenderns spielt eine auffällig große Rolle in der zeitgenössischen deutschen Politik, und zwar auf verschiedenen Ebenen: in der Hochschulpolitik, Erziehungspolitik, Landespolitik. Die Rolle ist auffällig auch wegen der offensichtlichen Unwahrhaftigkeit des Anliegens, die wir auf den vorherigen Seiten ausführlich besprochen haben, und wegen der selbstherrlichen, hemmungslosen Aggressivität der Befürworter des Genderns, die an die Stelle einer rationalen, faktenbasierten Begründung tritt (wobei das Gendern nur ein auffälliger Teil eines breiteren Phänomens ist). Diese erinnert an bedenkliche Episoden aus der politischen Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts in Ost- und Mitteleuropa.

Die kommende Zeit wird interessant sein. Nüchterne Kritiker werden von Genderaktivisten ohne Nachdenken, reflexmaßig, als «rechts» abgestempelt (obwohl eine nähere Analyse schnell klar macht, dass gerade das Gendern gar nicht «links» ist, sondern eher das Gegenteil2). Genau wie Schwule das ehemalige Schimpfwort «schwul» jetzt für sich benutzen, kenne ich schon Menschen, die sich selbst stolz mit einem neuen Geusenwort «rechts» nennen, einfach weil sie wegen ihrer rationalen, gerechtfertigten Kritik als «rechts» verschrieen werden. «Rechts» und «links» werden durch die aktuelle Praxis anscheinend neu definiert.

Das wahre Ziel der Genderaktivisten scheint das für immer Ungelöstbleiben echter Probleme zu sein, wodurch die Aktivisten sich selbst für immer als ‹wichtig› darstellen können. (So können sie auch z.B. ihre weitere Daseinsberechtigung als Frauenbeauftragte, Queerbeauftragte usw. sicherstellen, was für sie allzu weltlich vorteilhaft sein kann.)

Und darum geht es den Aktivisten letztendlich: um ihre eigene angebliche Wichtigkeit, nicht um das Lösen echter Probleme. Um es nur leicht überspitzt zu sagen: Es handelt sich hier um eine eingebildete Minderheit mit einer Neigung zu Narzissmus und deren co-narzisstische Mitläufer. Ihnen sind das wirkliche Wohlsein, der wirkliche Fortschritt und die demokratische Harmonie und Zusammenarbeit in der Gesellschaft egal. Gerne verwenden sie Pseudowissenschaft, kreieren neue, künstliche Probleme, wo es vorher keine gegeben hat, und schüren unnötige Konflikte. Diese Personen werden passiv unterstützt von ahnungslosen Mitmenschen, die ohne kritisch nachzudenken allzu fleißig nett, konfliktscheu und gehorsam sind.

Machen Sie ein Experiment. Fragen Sie mal einen Gendersprech-Aktivisten, wie er / sie es sich ganz konkret vorgestellt hat: den Verlauf von faktisch unwahren Vorstellungen bezüglich der deutschen Sprache über ‹Empfehlungen›, Zensur und Sprachgebote und -verbote bis zu was am Ende herauskommen soll; wem es was wann bringt, und warum es funktionieren soll. Meine Erfahrung ist, dass falls überhaupt eine Antwort auf diese Frage kommt, die Antwort bestenfalls etwas verworren Stümperhaftes ist: überheblich belehrend, mit den auf den vorherigen Seiten besprochenen Unwahrheiten wie ‹Sprache bestimmt das Denken›, ‹die deutsche Sprache tut Frauen Gewalt an›, den Assoziationsstudien und sonstigem Unfug (und dem selbstherrlichen ‹ich empfinde das so›. Tja, die meisten Deutschsprachigen empfinden es aber nicht so). – Und wenn wir kritisch widersprechen, folgen in der Regel Geschrei und saloppe Beschimpfungen, die von den eigenen Denkfehlern der Genderer ablenken sollen.

Das müssen Sie aber nicht akzeptieren. Nicht von einem Lehrer, nicht vom Kollegen, und vor allem nicht von Politikern.

Die natürliche Alternative

Das ‹Gendern›, in all seinen Formen, kann nicht einmal mehr ‹bedenklich› genannt werden. Es ist jenseits des Bedenklichen: ein anti-historisches, unwissenschaftliches, anti-emanzipatorisches, anti-demokratisches Phänomen. Ein Rückfall in ein prämodernes, prädemokratisches Denken. Es ist das Resultat des versponnenen Denkens einiger sich ‹links› nennenden Elfenbeinturmbewohner, von Männerhassern und autoritären Politikern, von denen leider zu viele sich gesellschaftliche Schlüsselpositionen (in den öffentlich-rechtlichen und anderen Medien, in Schulen, in den Universitäten, in der Politik) zwecks ihres Marsches durch die Institutionen gesichert haben. Mit ihrer Wissenschaftsverweigerung, d.h. Realitätsverweigerung, verweigern sie auch eine offene, demokratische Debatte über eine Sache, die uns allen betrifft (die gemeinsame Sprache), und missbrauchen ihre Autoritätspositionen, um andere einzuschüchtern und hörig zu machen.

Das Verhalten jener Elfenbeinturmbewohner erinnert an das von totalitären Sekten und autoritären politischen Gruppierungen. Mithilfe falscher Geschichten und einfältiger dogmatischer Ideen (die wissenschaftlich unhaltbar sind und die indoktrinierend endlos wiederholt werden, als wären sie etablierte Wahrheiten, nach dem bekannten Muster der Großen Lüge) verführen sie andere dazu, Mitläufer zu werden.

Es gibt aber eine gute, natürliche Alternative: man schaut sich die schon längst etablierte Realität der deutschen Sprache an. Auch schaut man sich die wirkliche sozialgeschichtliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte an, mit den noch vor einem Jahrhundert kaum vorstellbaren emanzipatorischen Änderungen für alle Menschen in der Gesellschaft. Zu dieser Alternative gehört auch: Man behandelt alle Mitmenschen als Menschen3 (anstatt als bloß Mitglieder irgendwelcher willkürlichen ‹Identitäten›) mit individuellen Fähigkeiten, Begabungen, Leistungen, freut sich darüber und lässt die Finger von einer Sprache, an der grundsätzlich nichts verkehrt ist. Und wenn jemand darauf drängt, dass die gemeinsame Sprache im Namen einer ‹Gerechtigkeit› geändert werden muss, dann lacht man ihn fröhlich aus. Oder man verweist auf diese Webseiten.


Weitere Lektüre:

Linguistik vs. Gendern: https://www.linguistik-vs-gendern.de – der Protest von mehr als 650 Sprach- und Literaturwissenschaftlern (Stand: 26.04.2023), mit Chronik und Leseliste

Gendersprache.net: https://gendersprache.net – einige gesammelte Artikel zum Gendern

Gendersterntaler: http://www.lesetypografie.de/gendersterntaler.html – eine große Sammlung von URLs / Links zu Online-Quellen zum Thema Gendern

«Weder geschlechtergerecht noch gendersensibel» von Peter Eisenberg, emeritierter Professor für deutsche Sprache der Gegenwart an der Universität Potsdam: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/geschlechtergerechte-sprache-2022/346091/weder-geschlechtergerecht-noch-gendersensibel/ – in 16 Minuten lesen Sie hier eine Übersicht der wichtigsten Argumente gegen das Gendern



  1. Eine auf der Hand liegende Parallele ist die sogenannte ‹critical race theory› (wir sehen wieder die typische Verwendung des Englischen: ‹kritische Rassentheorie› würde anders klingen), die behauptet, dass alle sogenannten Weißen ‹strukturell›, mit einer unentfernbaren Quasi-Erbsünde, Rassisten sind und für ewig büßen müssen, u.a. durch die Verwendung einer neuen Sprache, die durch Sprachverbote und -gebote von selbsternannten ‹Experten› charakterisiert ist. Eine Lösung des behaupteten ‹strukturellen› Problems ist in dieser ‹Theorie› nicht vorgesehen. Genau wie diese fatalistische ‹theory› (eigentlich: ein dogmatischer, anti-humanistischer Aberglaube) im Grunde selbst zutiefst rassistisch ist, ist das Gendern in seinem Wesen sexistisch und verstärkt soziale Unterschiede, gegen die man angeblich kämpft.↩︎

  2. Es ist interessant (und äußerst bedenklich) zu sehen, wie der gedankliche Inhalt hinter dem Etikett ‹links› = ‹fortschrittlich› sich geändert hat und nicht mehr auf Emanzipation des Individuums zielt, sondern in der Identitätspolitik zu einer Abwertung der Individualität und der individuellen Würde geführt hat.↩︎

  3. Was offenbar einige Akademiker und Hochschullehrer nicht kapiert haben, haben einige ostdeutsche Jugendliche in ihrem Video «Politisch korrekt» (https://www.youtube.com/watch?v=Pg3cYNczkSc), das beim 13. Jugendvideopreis Sachsen-Anhalt den 1. Preis gewann, perfekt verstanden, wenn gegen Ende des Videos gefragt wird, was wäre, wenn wir einfach alle wie Menschen behandeln.↩︎